Dokumentation

»Der Bremerhavener Architekt Helmut Bohnsack […] stellte einen fast 250 Meter langen Giganten auf die Kaje. Die 170 Meter lange Wartehalle der Touristenklasse im 2. Obergeschoss mit 1 082 Sitzplätzen war damals mit rund 5 000 Quadratmetern der mit Abstand größte Raum in Bremen und Bremerhaven […]. Darunter lag die Zoll- und Gepäckhalle – mit 7 500 Quadratmetern doppelt so groß wie die bisherige. Der Stückgutschuppen im Erdgeschoss hatte 6 700 Quadratmeter.
Der Columbusbahnhof II bot Service und Komfort: offene Galerien für Begleiter und Zuschauer, Rolltreppen, Fahrstühle und Förderbänder für Gepäck, Läden mit Blumen, Andenken und Zeitungen, ein Reisebüro, eine Post und eine Bank. Für die wenigen Fahrgäste der 1. Klasse gab es einen Wartesaal mit Weserblick und 321 Plätzen. […] Für Prominente standen eine Liege und eine schallisolierte Telefonzelle zur Verfügung. Mütter mit Säuglingen konnten einen Extra-Raum mit Wickeltisch und Herd nutzen.
Das im Mai 1962 vorab im 4. Stock des Mittelbaus eröffnete Restaurant war mit 1 700 Quadratmeter und 329 Plätzen die bei weitem größte Gaststätte in ganz Bremen. Aus 20 Metern Höhe hatten die Gäste beste Aussichten auf die Weser.«
Harald Focke: Columbusbahnhof II – am Bedarf vorbei gebaut. Vor 50 Jahren wurde die erweiterte Fahrgastanlage in Bremerhaven in den Dienst gestellt. In: Niederdeutsches Heimatblatt Nr. 754, Oktober 2012, S. 3/4

Objekt: Columbusbahnhof, Fahrgastanlage II
Baujahr: 1958–62
Architekt: Helmut Bohnsack