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Baudenkmäler im Oldenburger Land
Denkmal: St. Katharinen, Schönemoor
Beschreibung: »Die ehemalige Wallfahrtskirche mit wuchtigem, querrechteckigem Westturm, kurzem gedrungenem Schiff und eingezogenem quadratischen Chor steht in außergewöhnlich malerischer Alleinlage am Südrand der Ollenniederung. Ein Weihedatum ist für 1324 überliefert. Die Findlingswände des Chores stammen wahrscheinlich noch von der 1230 erstmals genannten Kirche. Die Dreifenstergruppe der Ostwand wurde vermutlich Anfang des 14. Jh.s nach Abbruch einer Apsis eingefügt. Die Gurtbögen sowie die Kreuzrippengewölbe im Kirchenschiff und die Bandrippen im Chor liegen auf Konsolen auf. Die vorreformatorische Ausmalung des Raumes wurde erstmals 1933 von Hermann Oetken freigelegt und zuletzt 1977 restauriert. Dargestellt ist u.a. die Heilige Katharina. Die einfache Kanzel stammt vom Ende des 17. Jh.s. Das Ölgemälde an der Nordwand mit der Darstellung des Gekreuzigten war bis 1933 Teil eines großen klassizistischen Altarretabels von 1833.«
Denkmal: St. Cyprian und Cornelius, Ganderkesee
Beschreibung: »In der Funktion einer Gau- und Sendkirche des Stuhrgaus hat das Gotteshaus eine bewegte Baugeschichte. An den Westturm des frühen 12. Jh.s schließt sich eine dreischiffige gotische Hallenkirche von 3 x 3 Jochen aus dem 15. Jh. nach westfälischem Vorbild mit breitem Mittelschiff an. Die Seitenschiffe haben halbe Breite. Kräftige Rundpfeiler tragen das gebuste Gewölbe mit Birnstabrippen. Der zweijochige Chor mit flachem, dreiseitigem polygonalem Abschluss hat, wie auch das Schiff, schöne Fenster mit Fischblasenmaßwerk aus Sandstein. Im Chor erhebt sich ein barockes Altarretabel von 1744 mit zwei hohen Säulen. Die prächtige Orgel auf der Westempore ist ein bedeutendes Werk von Arp Schnitger, Hamburg, aus dem Jahre 1699. Sie wurde zuletzt 2003–2005 restauriert.«
Beschreibung: »Der wuchtige Glockenturm mit hoher, vom Viereck ins Achteck übergehender Spitze wurde 1657 in einem Abstand von ca. 2 m vor der Westwand der Kirche aus dem 13. Jh. errichtet. Kaffgesimse aus Sandstein gliedern den Turm in drei Geschosse. Die Wandflächen sind durch hell ausgeputzte Blendnischen mit differrenzierten Rundbogenabschlüssen gegliedert. Innerhalb der Mauerwerksflächen erhalten die Bogenstellungen durch die abwechselnde Verwendung von roten und gelblichen Ziegeln eine besondere Betonung. Ein hölzerner Steg verbindet das Glockengeschoss mit dem Dachboden der Kirche.«
Denkmal: Oldenburger Schloss, Oldenburg
Beschreibung: »Die mehrflügelige Schlossanlage steht an der Stelle der namengebenden Oldenburg, die hier seit der ersten Hälfte des 12. Jh.s von den Grafen von Oldenburg erbaut worden ist. Graf Anton Günther begann damit, die Burg in ein Schloss umzubauen. Der Anton-Günther-Flügel wurde unter Einbeziehung mittelalterlicher Bausubstanz ab 1607 bis 1616 in Spätrenaissanceformen errichtet, der Turm ist mit einer welschen Haube bekrönt. Baumeister waren Jürgen Reinhard und Andrea Speza. Während einer Erneuerung zwischen 1737–46 erhielt das Schloss den barocken ionischen „Stallknecht“-Risalit (nach dem Baumeister) und ein Mansarddach. In der herzoglichen und großherzoglichen Zeit wurden 1774–78 der Holmer-Flügel mit Festsaal, 1817–21 der klassizistische Küchen-und Bibliotheksflügel mit dem Schlosstorbogen und zwei Remisen und schließlich 1894–97 ein Festsaalanbau („Theaterflügel“) errichtet; dessen Fassaden wurden in Anlehnung an die Fassadengestaltung des Anton-Günther Flügels entworfen. Als Architekten der Baumaßnahmen des 18. und 19. Jh.s wirkten Georg Greggenhofer, Heinrich Carl Slevogt und Ludwig Freese.«
Denkmal: St. Marien, Delmenhorst
Beschreibung: »Nachdem das erste Kirchengebäude der 1879 gegründeten katholischen Gemeinde in Delmenhorst am Westergang nach zweimaliger Erweiterung zu klein geworden war, wurde 1901–03 auf einem neu erworbenen Grundstück der dreischiffige neugotische Backsteinbau mit Westturm, Querhaus und polygonalem Chor mit Nebenapsiden errichtet. Architekt war Heinrich Flügel aus Bremen (1849–1930). Wie bereits ihre Vorgängerin wurde die Kirche in Erinnerung an das Kloster Hude Maria geweiht. 1936 erfolgte eine Neugestaltung des Innenraums. 1943 wurde die Kirche durch Einschlag zweier Bomben stark beschädigt, anschließend durch freiwillige Helfer wiederaufgebaut und 1949 wieder eingeweiht.«
Beschreibung: »Die baulichen Anlagen der 1884 gegründeten Nordwolle stellen in ihrer Gesamtheit ein überragendes Dokument der Industrie-, Technik- und Sozialgeschichte dar und gelten als Industriedenkmal von europäischem Rang. Die Werksarchitekten Wilhelm Weyhe und Henrich Deetjen schufen im Auftrag der Bremer Unternehmerdynastie Lahusen bis 1914 ein einheitliches Erscheinungsbild der expandierenden Fabrik und entwickelten dabei einen sachlichen und repräsentativen Baustil. Auch nach dem Tod von Weyhe wurde der Baustil wenig verändert. Deetjen nahm die schlichten, romanischen Bauformen auf und vereinfachte sie später zu geraden Linien. Nur räumlich hervorgehobene Blickpunkte wurden weiterhin durch historische Zitate betont wie das „Neue“ Maschinehaus von 1902 und der Wasserturm von 1910.
Der gesamte Komplex ging weit über eine Produktionsstätte hinaus. In der direkten Umgebung der Fabrik entstanden soziale Einrichtungen, Werkssiedlungen, Beamtenhäuser und die Fabrikantenvilla mit einem weitläufigen Park. Abseits und abgegrenzt von der übrigen Stadt entwickelte sich ein weitgehend autarkes „Inselreich – eine „Stadt in der Stadt“ mit geschlossenem Charakter und einem eigenen sozialen Gefüge bildete sich heraus. Auf eindrucksvolle Weise spiegelt noch heute die historische Bebauung in feiner funktionaler und sozialer Abstufung die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jh.s wider.«
Denkmal: Kaiser-Wilhelm-Brücke, Wilhelmshaven br>
Beschreibung: »Die 1907 fertiggestellte einspurige Kaiser-Wilhelm-Brücke zwischen Großem Hafen und Verbindungshafen, heute Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven, verbindet die Südstadt mit dem Südstrand. Sie wurde nach dem Entwurf von Oberbaurat Ernst Troschel von der Firma MAN als symmetrische zweiflügelige Drehbrücke gebaut. Das genietete Stahlfachwerk ruht mit dem jeweiligen Drehkranz auf im Wasser befindlichen Fundamenten. Bei der Fertigstellung war sie mit einer Spannweite von 159 m und 20,4 m hohen Stütz- und Tragpfeilern die größte Drehbrücke in Deutschland.«
Denkmal: Kurhaus Dangast, Varel-Dangast
Beschreibung: »Das Dangaster Kurhaus ist ein rechteckiges, 1-geschossiges Ziegelgebäude in klassizistischer Ausführung und liegt am Rande des Geestrückens direkt am Jadebusen. Es wurde vom Vareler Graf v. Bentinck als Conversationshaus in Form eines Tempels nach klassizistischem Vorbild erbaut. Die Giebelseite ist 3-achsig gegliedert mit hohen Rundbogenfenstern in Ziegeleinrahmung und angedeuteten Kapitellen, die den Eindruck einer Arkade vermitteln. Der Eingang in der Mittelachse ist gleichartig gestaltet. An der Längsseite sind es vier Achsen, die die gleiche Fenstergestaltung aufweisen. Das oberste Hauptgesims deutet eine Zahnschnittleiste mit Eierstab an, im Dreiecksgiebel befindet sich mittig unter dem First ein Oculus. Das flach geneigte Satteldach ist mit Hohlpfannen gedeckt. In späterer Zeit sind an der Südostseite Anbauten und weitere Veränderungen vorgenommen worden. Zusammen mit dem 1825 errichteten Logierhaus und dem nach einem Brand neu aufgebauten Stallgebäude ergibt sich ein Ensemble früher norddeutscher Ziegelarchitektur.«
Beschreibung: »Der Kern des zentral auf der Hofstelle gelegenen Hallenhauses stammt aus dem Jahr 1565, wie eine in den Luchtbalken des eichenen Ankerbalken-Innengerüsts eingeschnitzte Jahreszahl belegt. Es ist damit eines der ältesten Gebäude der Gegend. Seine ursprünglich ebenfalls fachwerkenen Außenwände wurden im Lauf der Zeit durch Ziegelsteinmauerwerk ersetzt, wie die Wand des Wirtschaftsgiebels, die 1881 im Zuge des Baus der Gulfstallscheune massiv erneuert wurde. Durch den im rechten Winkel angesetzten Neubau der Stallscheune konnte Vieh aus dem Haupthaus verlagert und Platz für Wohnraum gewonnen werden. Beide Gebäude präsentieren sich recht zurückhaltend historistisch mit segmentbogigen Fenster- und Türstürzen, die von als Tau- und Eierstäbe ausgebildeten Formsteinen betont werden. Da der Bauherr auch eine Ziegelei betrieb, hatte er leichten Zugriff auf diese besonderen Schmuckelemente. Auch in der Dachform und -neigung beziehen sich die mit roten Muldenfalzziegeln eingedeckten Gebäude aufeinander. Eine norddeutsche Eigenart stellen die verglasten Uhlenlöcher in den Firstspitzen der Krüppelwalmdächer dar.«
Denkmal: Friedrich-August-Hütte, Nordenham
Beschreibung: »An repräsentativen Bauten der 1906 gegründeten Metallwerke Unterweser AG sind ein Verwaltungsgebäude, eine Direktorenvilla, ein Werkmeisterwohnhaus und ein Kasino erhalten. Die Zinkhütte ging 1909 in Betrieb und ist ein Beispiel der damals blühenden Nordenhamer Industrie. Benannt nach dem oldenburgischen Großherzog erhielt die Anlage den Namen Friedrich-August-Hütte, heute auch Name des hiesigen Ortsteils. Vor allem das L- förmige Kasino- und Gaststättengebäude von 1913 mit Mansardwalmdach mit integrierter Fensterreihe und Zwerchhäusern zeigt eine reizvolle Architektur. Das Verwaltungsgebäude (um 1914) mit ähnlicher Dachstruktur sowie zweiläufiger Treppe und hinter Korbbogen zurückgesetztem Portal ist mit sehr schönen Figurenreliefs und Medaillons versehen.«
Denkmal: Kriegerdenkmal, Wildeshausen
Beschreibung: »Das Wildeshauser Kriegerdenkmal, prominent auf dem Burgberg gelegen, stellt sich als rechteckige Pfeiler-Ringhalle mit darin liegendem gemauerten Altar/Sarkophag dar. Errichtet wurde es nach Plänen von Heinrich Biebel im Jahr 1922.«