Mythos Columbusbahnhof
Sehnsuchtsort und Architekturmaschine
Rainer Donsbach | Stefan Klink | bremenports (Hg.):
Mythos Columbusbahnhof
Die 1950er- und frühen 1960er-Jahre haben als Bauepoche nicht den besten Ruf: schlechte Energieeffizienz, Stahl, Glas, Beton. Die meist negativ konnotierten Begriffe verstellen jedoch den Blick auf die wahren Qualitäten der Nachkriegsmoderne. Für eine höhere Wertschätzung ist mehr Wissen nötig. Manchmal auch nur ein zweiter Blick.
Der vorliegende Bildband bietet einen solchen zweiten Blick auf den 1962 eröffneten Columbusbahnhof in Bremerhaven, dessen Architektur auf einem durchdachten Gestaltungskonzept beruht, bei dem nichts dem Zufall oder der Willkür der Bauindustrie überlassen wurde. Die präzise komponierten und in einer sachlich-neutralen Bildsprache verfassten Fotografien von Stefan Klink verstehen sich als Liebeserklärung an diesen Ort. Warum dieses Bauwerk auch ein Erinnerungsraum ist, der eng mit dem Wesen der Stadt und ihren Menschen verbunden ist, erzählen die Texte von Rainer Donsbach. Sie charakterisieren den Columbusbahnhof als einen Ort, der für mehr als sieben Millionen Auswanderer das Tor zur neuen Welt war, an dem viele Tränen flossen – Tränen des Trennungsschmerzes und der Wiedersehensfreude – und an dem 30 Jahre lang rauschende Bälle und Feste gefeiert wurden.
ISBN: 978-3-7961-1229-4
Details: Hardcover, 297mm x 225mm (quer), 192 Seiten
Preis: 30,00 €, hier bestellen
Bild links
Schalenkonstruktion der ehemaligen Bahnsteig-Überdachung mit der überspannenden Verbindungsbrücke sowie dem östlichen Hochhaus.
Bild oben
Detail Wandrelief mit heller Profilierung und einem in Gelb-Ocker gehaltenen Hintergrund. Die ornamentale Profilierung basiert auf der horizontalen und vertikalen Strukturierung einzelner Quadrate.
Bild links
Konstruktion der zweiläufigen Freitreppe als aufgesattelte Werkstein-Fertigteilstufen mit 3-seitigen Aufkantungen als Abtropfschutz und heller Terrazzo-Oberfläche.
Bild oben
Weser-seitiger Wartesaal der 1. Klasse mit nördlichem Galerieabschluss sowie östlicher Wandvertäfelung der ehemaligen Funktions- und Wirtschaftsräume.